P8 Projektor

Weimar, Vivax und der kleine Muck

Die Welt der DDR-Projektoren

Kurt Enz

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges war die Basis der Dresdener Foto-Kino-Industrie weitestgehend lahm gelegt. Der Standort Dresden lag in der sowjetischen Besatzungszone und litt sehr unter den Kriegsfolgen. Einerseits waren wichtige Produktionsstätten im Stadtgebiet durch den verheerenden Luftangriff vom 13. Februar 1945 zerstört. Andererseits wurden insbesondere bei Zeiss Ikon, dem Hauptbetrieb für die Kinogeräte- und Schmalfilmapparate-Herstellung, dessen Gebäude nur teilweise durch Bomben zerstört waren, durch eine breite Demontage und durch Reparationslieferungen an die Siegermacht UdSSR Kapazitäten für eine Deckung des Inlandsbedarfs vernichtet.

Trotzdem dauerte es nicht lange, bis Werkstätten und Entwicklungsbüros ihre Arbeit wieder aufnahmen. Dabei stand anfänglich vor allem der professionelle Bedarf an Reparaturleistungen im Mittelpunkt. Aber die Entwicklungs- und Konstruktionsarbeiten liefen bald wieder auf vollen Touren. Erwähnenswert ist, dass die ursprüngliche Leitung und eine Reihe von Entwicklungsingenieuren Dresden verließen und in anderen Konzernwerken, z. B. in Stuttgart und Kiel, in den westlichen Besatzungszonen neue Quartiere bezogen.

So wurden schon im Jahr 1949 neue 16mm-Filmprojektoren in Angriff genommen. Zunächst wurde aus noch vorhandenen Ersatzteil- und Lagerbeständen der vor dem Krieg hergestellte 16mm-Tonfilmprojektor Kinox S Ton in begrenzter Stückzahl montiert. Der Projektor war als professionelles Gerät konzipiert und mit einem achtteiligen Malteserkreuzschaltwerk ausgestattet. Als Lichtquelle diente die verbreitete 75V/375W-Lampe, es war aber auch ein Betrieb mit einer leistungsstarken 110V/500W-Lampe möglich.

Neue 16mm-Modelle nach dem Krieg

Als Neuentwicklung entstand 1949 ein 16mm-Filmprojektor mit der Typbezeichnung Phonolux, der erstmals Anfang der 1950er Jahre präsentiert wurde. Er sollte vor allem den Bedarf in Schulen und weiteren Bildungseinrichtungen decken. Das Gerät war außerordentlich stabil konstruiert. Sein Getriebe für die Filmfortschaltung lief in einem geschlossenen Ölbad und nur der eigentliche Transportgreifer war als Verschleißteil äußerlich zugänglich. Der Apparat sollte sowohl für 75V/375W-Lampen als auch für solche mit 110V/750W geliefert werden. Die Verstärkerleistung war demzufolge auch in zwei Stufen, mit 6W und 20W Ausgangsleistung, vorgesehen. Das endgültige Gerät mit der Typbezeichnung TP 16 war aber nur in einer Leistungsstufe realisiert. Der TP 16 hatte den Nachteil, dass – obgleich für 600m-Filmspulen vorgesehen – in der Praxis nur 240m-Spulen verwendet werden konnten. Als Lichtwurflampe war auch nur eine 375W-Lampe einsetzbar. So wurde das Gerät vom Bereich Volksbildung nicht akzeptiert und die Fertigung daher bald eingestellt.

Prospekt zum 16mm-Tonfilmprojektor TP 16
Prospekt zum 16mm-Tonfilmprojektor TP 16

Auch ein dem damaligen internationalen Trend folgend entwickelter stationärer 16mm-Filmprojektor, als Theatermaschine TM 16 bezeichnet, war bis zur Fertigungsreife entwickelt worden, ist aber über die Herstellung von drei Mustergeräten nicht hinaus gekommen. Die Maschine hatte im Stil der 35mm-Filmprojektoren der Dresden-Serie einen gekapselten Filmtransportweg und geschlossene Filmtrommeln für 1800m-Spulen. Als Filmschaltwerk diente ein Malteserkreuzgetriebe und das Tonteil war für Licht- und Magnettonwiedergabe ausgelegt. Zwei der Mustergeräte waren ab Ende der 1950er Jahre im praktischen Einsatz und bewährten sich auf Grund ihrer stabilen Konstruktion. Ein Gerät war im Deutschen Hygienemuseum in Dresden installiert und ein zweites, ein inzwischen von Kohlebogenlampe auf Xenonlicht umgerüsteter Projektor, stand im Filmtheater Prager Straße in Dresden für Vorführungen von 16mm-Filmen aus dem professionellen wie dem Amateurbereich zur Verfügung.

In der Zwischenzeit wurde beim VEB Carl Zeiss in Jena ein 16mm-Filmprojektor TK 16-501A gefertigt, der die Forderungen der Volksbildung wesentlich besser berücksichtigte. Das Gerät war für 480m-Spulen ausgelegt und konnte mit verschiedenen Lampen bis 750W ausgestattet werden. Damit kam der Apparat auch für die Projektion in wenig verdunkelten Schulräumen erfolgreich zum Einsatz. Der Projektor hatte den Verstärker als Unterbau, allerdings war die Endstufe im Lautsprecher untergebracht. Trotzdem war das Gerät noch recht schwer.

Kino auf dem Lande

In der DDR wurde 1953 das Kino für die ländlichen Gebiete forciert und der sogenannte Landfilm auf ein breites Netz von 16mm-Filmwiedergabeanlagen erweitert. Der VEB Carl Zeiss lieferte dazu den Projektor TK 16 in der Variante 502 mit besonderem Stromversorgungsgerät und einem 15W-Wiedergabeverstärker, der auch einen Kristallgong integriert hatte. Beide Zusatzgeräte wurden von der 35mm-Filmwiedergabeanlage übernommen und für 16mm angepasst. Die Geräte waren auch im Doppel für pausenlosen Überblendbetrieb zu haben; sie wurden mit großem umschaltbarem Stromversorger geliefert und im Landfilm eingesetzt. So war diese Apparatur nicht nur in der Volksbildung erfolgreich im Einsatz. Schwierigkeiten bei der Landfilmwiedergabe waren vor allem durch eine fehlende Schutzbeschichtung der Kopien begründet, die einen sehr hohen Verschleiß aufwiesen. Kleinere Mängel an den Projektoren, wie beispielsweise Filmbeschädigungen durch Kondenswasser im Bildfensterbereich, wurden mittels einer Veränderung der Form des Filmkanals weitgehend beseitigt. Durch große Anstrengungen im Wartungsbereich für die Anlagen wurde der Landfilm einige Jahre lang mit 16mm-Schmalfilm betrieben.

Prospekt zum 16mm-Tonfilmprojektor Phonolux
Prospekt zum 16mm-Tonfilmprojektor Phonolux

Mit der zunehmenden Verbreitung des Fernsehens bis 1960 war der Bedarf an Filmvorführungen in den Dörfern und landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften (LPG) stark zurück gegangen, so dass der Landfilm seinen Sinn verlor. Außerdem wurde die Einrichtung von Dorfkinos voran getrieben, die in Gestaltung und Ausrüstung den städtischen Kinos näher kommen sollten. Sogenannte kulturpolitische Schwerpunktfilme wurden dann mit besonderen Einsätzen vor allem im 35mm-Filmformat mit TK-35-Anlagen gezeigt. Nicht alle TK-16-Anlagen wurden jedoch nach der Verkleinerung des Landfilms verschrottet. Sie gingen teilweise an Amateurfilmzirkel über. Einige wurden aber auch umgebaut und als Vorsatzprojektoren zu stationären 35mm-Filmprojektoren in Kinos umfunktioniert (vor allem im Raum Gera und Saalfeld).

Für den Amateurbereich wurde lange ein 16mm-Stummfilmprojektor gefordert. Als vereinfachte Variante des TK 16 kam schließlich um 1957 das 16mm-Stummfilm-Modell AS 16 heraus, das in der endgültigen Version als SK 16-50 verkauft wurde. Es stimmte elektrisch wie mechanisch vollständig mit dem TK 16 überein, nur das Lichttonteil fehlte, sollte aber im Bedarfsfall nachgerüstet werden können.

Ende der 1950er Jahre wurde beim VEB Carl Zeiss Jena insbesondere für den Bereich der Volksbildung und des Schulwesens ein neuer 16mm-Filmprojektor in Baukastenbauweise entwickelt. Die Projektorbaugruppe konnte als selbständiger Stummfilmprojektor geliefert und genutzt werden. Ein Tonteil als ansetzbare Baugruppe für die Licht- und Magnettonwiedergabe sowie die Magnettonaufzeichnung und ein Filmwiedergabeverstärker, eine als Unterbau zum Projektor kombinierbare Baugruppe, vervollständigten das Gerät zum stabilen 16mm-Tonfilmprojektor. Da ein Export des Gerätes nur in relativ geringem Umfang stattfand, war in den 1960er Jahren eine rationelle Fertigung in großen Stückzahlen nicht mehr gewährleistet.

Prospekt zum Tonkoppler Weimar-Ton, dritte Ausführung
Prospekt zum Tonkoppler Weimar-Ton, dritte Ausführung

Der inzwischen zum großen Kombinat (ähnlich einem Konzern) entwickelte VEB Carl Zeiss Jena erhielt neue Fertigungsaufgaben, die eine Weiterproduktion von 16mm-Geräten nicht rechtfertigte und zur Produktionseinstellung von Schmalfilmgeräten führte. Diese Produktionseinstellung traf 1964 auch die inzwischen weltweit bewährte Konstruktion der 35mm-Filmwiedergabeanlage TK 35. Damit ging die Ära der 16mm-Projektorenfertigung in der DDR zu Ende und es erfolgte in Absprache innerhalb des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW) eine Spezialisierung beim tschechischen Hersteller Meopta.

Der Kleine vor dem Großen: Vorsatz-Projektoren

Wie schon erwähnt, wurden einzelne TK 16 Filmprojektoren auch zu Vorsatzprojektoren für den Anbau an 35mm-Geräten genutzt. In dieser Form wurden in der damaligen CSSR auch Meopta Schmalfilmprojektoren in Einzelexemplaren umgebaut.

Nach diesem Vorbild entwickelte die DEFA Zentralstelle für Filmtechnik ebenfalls einen Vorsatzprojektor unter Verwendung eines Schmalfilmprojektors Meoclub 16 automatic. Dazu änderte man die Montageplatte des 16mm-Gerätes derart, dass nur die Filmführung mit Abbildungsoptik und kompletter Mechanik mit dem Elektromotor genutzt wurde. Die Konstruktion musste so gestaltet sein, dass das Gerät fest an den Theaterprojektor angesetzt und in den Projektionsstrahlengang eingefügt werden konnte. Dazu wurde eine spezielle Zwischenoptik gebaut, mit der das 35mm-Bildfenster auf das Bildfenster des Vorsatzprojektors projiziert wurde, während der Normalfilm-Projektor im Stillstand mit geöffneten Lichtklappen das Projektionslicht frei gab. Da in der Regel zwischen Normalfilm-Projektor und Bildwerferraum-Vorderwand nur ein relativ kleiner freier Raum zur Verfügung stand, wurde die Anordnung der Filmspulen im rechten Winkel zur Filmführung im Projektor vorgenommen. Probleme bei der Umlenkung der Filmführung gab es nicht.

Der Vorsatzprojektor konnte problemlos aus dem Strahlengang des Normalfilm-Projektors geschwenkt werden, um wieder 3-mm-Filme vorzuführen. Es musste lediglich die Zwischenoptik für die Schmalfilmprojektion gegen die Projektionsoptik für Normalfilm ausgetauscht werden. Allerdings konnte der sonst übliche Anamorphot-Halter für Normalfilme nicht genutzt werden, weil dieser den Vorsatzprojektor trug. So musste das spezielle Projektionsobjektiv mit dem Anamorphoten als wechselbare Einheit zusammengefügt werden.

Die Vorsatz-Projektoren wurden sowohl für den Ansatz an Dresden Maschinen als auch für die Verwendung mit MEO IV X Projektoren aus der damaligen CSSR entwickelt. Ein serienmäßiger Umbau von Schmalfilmgeräten zu Vorsatzprojektoren erfolgte allerdings nicht. Dazu war der Bedarf zu gering.

Alles für den 8mm-Amateur

Ebenso schnell wie für 16mm-Film wurde der Sektor für 8mm-Filmamateure vorbereitet. Auf der Frühjahrsmesse 1953 in Leipzig sah man neben der neuen Amateurfilmkamera AK 8 auch den 8mm-Projektor P 8. Auf einer als Spritzguss gefertigten Montageplatte, untergebracht in einem dunkelbraunen Bakelitgehäuse mit Schwenktür, wurden die elektrischen, optischen und mechanischen Teile des Projektors montiert. Es war eine sehr solide Konstruktion, die von den Ingenieuren der Endabnahme im Betrieb als bisher bestgestalteter Amateurfilmprojektor sehr gelobt wurde. Der Kurbelgreifer des Projektors hatte einen guten Wirkungsgrad, der zusammen mit der Lichtwurflampe 110V/100W einen Lichtstrom von 30 lm gewährleistete. Vielen Amateuren war die Lichtleistung des Gerätes zu gering und so gab es diverse Umbauanleitungen für den Einsatz von Lichtwurflampen höherer Leistung. Das hatte allerdings den Nachteil, dass die Oberflächenversilberung des Umlenkprismas für den Lichtstrahlengang schnell korrodierte.

8mm-Projektor P8
Schmuckstück aus der DDR. der 8mm-Projektor P8

Bald kam es zu einer Verlagerung der Herstellung von 8mm-Projektoren nach Weimar in den dort ansässigen VEB Feingerätewerk, der auch andere Konsumgüter der Amateurfotobranche im Programm hatte. Dort wurde die Weiterentwicklung des P 8 zum Weimar-Projektor vorangetrieben, der 1956 erstmals vorgestellt wurde. Statt mit Anpasswiderständen für die Stromnetzbedingungen und die Lampenstromversorgung benutzte das neue Modell einen Transformator. Damit war das Gerät nur noch für Wechselstromnetze einsetzbar, was aber kein Problem bedeutete, denn die Gleichstromnetze in den Städten der damaligen DDR wurden weitestgehend auf Wechselstrom umgestellt. Außerdem konnten mit dem Trafo verlustarm die neuen Niedervolt-Lichtwurflampen 30V/100 W eingesetzt werden, die zusammen mit dem neuen Projektionsobjektiv „Prokinar 1:1,4/17,5mm“ von Zeiss eine Steigerung der Lichtleistung des Projektors gewährleisteten. Ein modern gestaltetes Leichtmetall-Gussgehäuse mit versenkbarem Tragegriff nahm die ansonsten gleich gebliebene mechanische Konstruktion des Vorgängermodells auf. Dadurch wurde ein besonderes Transportbehältnis für den Projektor eingespart.

Noch im gleichen Jahr folgte ein zweites Modell des neuen 8mm-Filmprojektors, der Weimar 2. Er erlaubte bei gleicher mechanisch-elektrischer Konzeption die Stillstandsprojektion und den sichtbaren Rückwärtstransport, womit viele Wünsche von Amateuren erfüllt waren. Auch eine Markierung für den Filmschnitt wurde im Bildfensterbereich angeordnet.

8mm-Projektor Weimar
Solide gebaut: der 8mm-Projektor Weimar

Das letzte Modell der Projektorenreihe bildete der Weimar 3. Durch den Einsatz der damals neu zur Verfügung stehenden Niedervoltlampe 12V/100W mit Flachkernwendel wurde bei dem ansonsten mechanisch und optisch gleichen Konzept wie beim Weimar 2 eine weitere Lichtstromsteigerung erzielt. Als Greiferschaltwerk wurde auch hier der seit dem P 8 von Zeiss Ikon genutzte Kurbelgreifer verwendet. Außerdem konnte durch Steckeinwahl die Lampe mit Unter- oder Überspannung betrieben werden, um das Licht optimalen Bildgrößen anzupassen. Hauptverbesserung beim Weimar 3 war allerdings die Anschlussmöglichkeit eines elektromechanischen Tonkopplers Weimar-Ton, der im Laufe der Zeit in zwei weiteren verbesserten und verkleinerten Varianten angeboten wurde. Eine biegsame Welle, die auf der schon vom Weimar 2 bekannten Achsherausführung aufgesteckt wurde, steuerte den Tonkoppler, der am Tonbandgerät angebracht war. So war eine gegenseitige Anpassung der Transportgeschwindigkeit von Tonband und Film gewährleistet. Die Projektortür konnte übrigens beim Weimar 3 ausgeklinkt werden, da sie bei Anschluss des Tonkopplers hinderlich gewesen wäre.

Drei DDR-Hersteller bauten 8mm-Projektoren

Noch zwei weitere Betriebe boten 8mm-Filmprojektoren an. Sehr professionell war der Projektor Vivax vom VEB Aspekta Dresden, einem Nachfolgebetrieb der früheren und im Kriege ausgebombten Werke Diaprojektorenhersteller Filmosto und Müller & Wetzig. Mit einer 12V/50W-Lampe war der Lichtstrom recht gering, ansonsten war das Gerät aber solide und formschön konzipiert. Es war vor allem für nicht besonders anspruchsvolle Filmamateure gedacht, die ihre Filme vom Tisch aus auf eine nahe Wand projizieren wollten.

8mm-Filmprojektor Muck
Der von der DEFA angebotene 8mm-Filmprojektor Muck

Der zweite Betrieb war der VEB DEFA Gerätewerk Berlin-Friedrichshagen, der für das 8mm-Filmprogramm des VEB DEFA Kopierwerke Berlin einen Kinderprojektor namens Muck herstellte. In Anlehnung an den bekannten DEFA-Film „Der kleine Muck“ sollte diese „Spielzeug“ ein Schlager werden. Leider war die Konstruktion, die nur mit einem Schleppgreifer als Filmschaltwerk ausgestattet war, am Bildfenster sehr störanfällig. Erst eine überarbeitete Lösung, intern als Muck 2 bezeichnet, brachte erhebliche Verbesserungen der Betriebssicherheit und Filmschonung. Über die Formgebung des Projektors konnte man streiten, aber das Gerät war infolge seines relativ geringen Preises sehr beliebt. Neben dem Schleppgreifer wurde eine modern gestaltete Filmbahn aus Kunststoffspritzguss, ähnlich der von 16mm-Filmprojektoren aus dem Hause Debrie/Frankreich, und zur Drehmomentübertragung ein Zahnriemen genutzt, was damals für Schmalfilmgeräte eine Neuheit darstellte.

1960 trat der Dresdener VEB Kamera- und Kinowerke Pentacon (früher Zeiss Ikon) mit neuen Schmalfilmprojektoren auf den Plan. Zusammen mit den erfolgreichen 8mm-Filmkameras der Pentaka-Reihe wurden unter der Typenbezeichnung Pentax mehrere modern gestaltete 8mm-Projektoren auf den Markt gebracht. Das einfachere Gerät für Filmamateure, die ihre selbst aufgenommenen Filme ohne Vertonung im kleinen Maßstab vorführen wollten, war der Pentax 80. Mit Einzahngreifer, einer Lichtwurflampe 12V/50W und einem Projektionsobjektiv „Zeiss Prokinar 1:1,4/17,5mm“ ausgerüstet, wurde ein Lichtstrom von 30 lm erzielt. Die Bauweise genügte nur einfachen Ansprüchen, so dass die Rückwicklung des Films durch eine mitgelieferte Handkurbel erfolgen musste. Erst drei Jahre später, als der Projektor als Pentax 80-I für die Nutzung von 120m-Filmspulen erweitert wurde, konnte der Film motorisch umgespult werden.

Prospekt zum Pentax P 81 mit Tonkoppler S 81
Prospekt zum Pentax P 81 mit Tonkoppler S 81

Die zweite Gerätekonstruktion der Pentax-Reihe war der Pentax P 81. Das Gerät wurde als Hochleistungsprojektor bezeichnet, mit der 1963 neuen Ellipsoid-Reflektorlampe 8V/50W ausgestattet, mit der ein Lichtstrom von 50 lm zu erzielen war. Mit einem Asynchronmotor bestückt, waren konstante Filmtransportgeschwindigkeiten von 16 oder 24 B/sec. jeweils durch Umlegen des Riemens vom Motor zum Getriebe möglich. Das war wichtig für den Einsatz des Apparats als Tonfilmprojektor für die Aufzeichnung und -wiedergabe auf einer 0,8mm breiten Magnetspur am Perforationsrand des Films – mittels der unter dem Projektor zu befestigenden Magnettonbaugruppe Pentax M 81. Als weitere Einsatzvariante war die Verwendung eines elektrischen Tonkopplers Pentax SM 81 mit dem Grundprojektor P 81 vorgesehen, der die Transportgeschwindigkeiten von Tonband und Film konstant hielt.

Durch die Einführung des Kodak-Super-8-Films Mitte der 1960er Jahre war die Dresdener 8mm-Projektorenentwicklung überholt. Mit Rücksicht auf die Spezialisierung des Betriebes VEB Pentacon auf eine leistungsfähige Produktion der Fotokameras der Praktica-Reihe wurde die Entwicklung neuer 8mm-Projektoren eingestellt und die Entwicklungsabteilung aufgelöst. Die Geräte von Meopta in der CSSR und von Lomo in der UdSSR sollten in der Zukunft gemäß den Festlegungen des RGW die Bedürfnisse der Filmamateure in der DDR befriedigen.

Fotos: Jochen-Carl Müller



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