Super 8 auf 50 Projektoren

6.000 Besucher flimmerten

03. Januar 2018

Bürgermeister Thomas Pink und das Team des Stadtmarketings hatten im Sommer ein Projekt in der Lessingstadt Wolfenbüttel angeschoben. Gemeinsam mit stadtflimmern-Macher Jürgen Lossau wurden die Bewohner der Stadt gebeten, ihre alten Super-8-Filme von Weihnachts- und Silvesterfeiern für eine große Installation zur Verfügung zu stellen. 45 Filme wurden eingereicht. Über 6.000 Besucher haben das Wolfenbütteler Weihnachtsflimmern an den Adventswochenenden 2017 gesehen. Zum Schluss gab es einen guten Grund, das Spektakel im Ratskeller noch mal anzuschauen: Jürgen Lossau und sein Team filmten am ersten Adventssonntag mit drei Super-8-Kameras den Weihnachtsmarkt und ihre Besucher. Die aktuellen Szenen im Retrolook wurden vor dem vierten Advent gezeigt.

„Wir sind total überwältigt vom großen Zuspruch für unsere Installation“, freut sich Jürgen Lossau. Viele Wolfenbütteler wollten die Filmstreifen mit Weihnachts- und Silvesterfeiern aus den 1970er Jahren unbedingt sehen. „Einige kamen sogar an jedem Tag vorbei, um nach ausgewechselten Szenen zu suchen“, sagt Lossau. Die 50 Eumig-Projektoren und die extra gefertigten Drahtkonstruktionen für die Endlosschleifen der Filme haben gut durchgehalten.

Super-8-Einzelbild aus den 1970er Jahren

„Tolle Aktion!“ – war das einhellige Echo vieler Besucher, die sich für die wachgerufenen Erinnerungen bedankten. Einige versprachen, auch noch eigene Filme oder alte Filmgeräte vorbeizubringen. „So sah es bei uns damals auch aus“, lachten viele Betrachter der Weihnachtsfeiern aus den 70er Jahren: Bonanza-Räder und Bontempi-Orgeln als Geschenk, Karpfen blau oder Wiener Würste als Essen an Heiligabend, Tannenbäume mit echten Kerzen. Das waren noch Zeiten!

Das Wolfenbütteler Weihnachtsflimmern zeigte in drei Sälen des Ratskellers alte Super-8-Filmstreifen, die von Hobbyfilmern abgegeben wurden. Im ersten Raum liefen Szenen im Schnee, häufig im Harz und auf einem Gut in Dorstadt geschossen. Im größten Saal standen die Projektoren mit den Filmen über die Weihnachtsfeiern der Wolfenbütteler und in der sogenannten Bibliothek ging’s feucht-fröhlich zu: Dort wurde Silvester gefeiert. „Damals wurde viel mehr geraucht und viel mehr gesoffen“, fanden viele Besucher. Jüngere staunten: „Es gab ja noch gar keine Handys!“

Am 22. sowie 23. Dezember kam es schließlich zum Höhepunkt des Projekts: „Wir zeigten neu auf Super 8 gedrehte Filme, die am ersten Advent entstanden sind.” Auf hochempfindlichem Negativfilm drehten Lossau und sein Mitarbeiter Gene Schulten während des Schneefalls und am Abend auf dem Weihnachtsmarkt. Das Filmmaterial ging dann für die Entwicklung zum Berliner Labor Andec Filmtechnik. Dies ist weltweit der einzige Ort, an dem man von Schmalfilmen Positivkopien anfertigen lassen kann. „Alles war gut belichtet. Es ist schon schräg, wenn man Szenen aus der Jetzt-Zeit auf einem Material des vergangenen Jahrhunderts sieht. Das wirkt wie aus der Zeit gefallen“, sagt Lossau.

Mehr Infos: www.stadt-flimmern.de

 

Jürgen Lossau beim Dreh auf dem Wolfenbütteler Weihnachtsmarkt (Foto: Gene Schulten)


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