Eumig zeigt bessere Zeiten

Ausstellung mit allen Kameras eröffnet

Jürgen Lossau, 31. Mai 2022

Alle beieinander! Das Eumig Museum in Wiener Neudorf hat sämtliche jemals von der Firma gefertigten Schmalfilmkamera-Modelle zusammengetragen, auch ein paar Prototypen sind dabei. Am 21. Mai 2022 wurde die Sonderausstellung der Geräte von 1932 bis 1981 eröffnet.

Viel Zuspruch fand die Eumig-Ausstellung in Wiener Neudorf. Und es gab auch viele Fragen.

Eumig war mit rund 7.000 Angestellten in den 1970er Jahren das größte privatwirtschaftliche Unternehmen Österreichs. 1981 musste die Firma wegen der Absatzkrise auf dem Schmalfilmmarkt und politischer Querelen hinsichtlich staatlicher Unterstützung abrupt schließen. Heute zeigt nur noch ein kleines Museum am Rande Wiens, welche glorreiche Zeit hinter der Marke liegt.

Gerhard Pahr erklärt die nicht mehr gefertigte Eumig 128XL Tonfilmkamera anhand eines klarsichtigen Prototyps.

Aber immerhin: Eumig ist der einzige Hersteller von Schmalfilmgeräten, dem ein eigenes Museum gewidmet ist. Die anderen längst untergegangenen Marken sucht man weltweit vergebens. Wo sind sie geblieben? Bauer, Canon, Carena, Fujica, Leicina, Nikon, Noris oder Sankyo? Von Agfa finden sich ein paar Kameras in Kölner Museen, Elmo hat sein hauseigenes Museum in Nagoya (Japan) geschlossen, Nizo ist nirgendwo so richtig vertreten, nur manchmal am Rande von Designausstellungen über Dieter Rams und sein Team. Also ein Hoch auf die wackeren Vereinsmitglieder des Eumig-Museums! Die ehemaligen Mitarbeiter halten die Erinnerung in Ehren.

Menschen und Kameras stehen im Zentrum der Ausstellung.

Vor vollem Haus erzählte Vereinsobmann Gerhard Pahr die Geschichte der Eumig 128XL Tonfilmkamera, zu deren Fertigung es 1981 nicht mehr kam. In seinen Händen das klarsichtige Kunststoffmodell des Geräts, an dessen Entstehung er massgeblich beteiligt war. Erstaunlich, was auf kleiner Fläche damals alles im Gehäuse untergebracht wurde.

Erfolgreiche Doppel-8-Kamera: Eumig C3.

Zur Vorführung kam ein Schmalfilm von 1976, der bei der Erstbesteigung des 8.125 Meter hohen Nanga Parbat über den Südwestgrad gedreht wurde. Robert Schauer hat dem Museum die Eumig mini 5 für diese Sonderausstellung übergeben, mit der sein Super-8-Streifen damals unter widrigen Witterungsumständen entstand.

Einzelbild aus dem Super-8-Film von 1976: Erstbesteigung des Nanga Parbat.

 

Das Original: Die Eumig mini 5, die in 8.125 Meter noch gute Filmszenen produzierte. Im Museum zu besichtigen.

Die Ausstellung ist jeden Samstag von 15 bis 18 Uhr und jeden Sonntag von 9 bis 12 Uhr in der Parkstrasse 6, 2351 Wiener Neudorf (Österreich) zu besichtigen. Weitere Infos auf www.eumig.at

Ein detaillierter Artikel über die Eumig-Ausstellung erscheint im Super 8 Magazin #6. Hier zu haben: www.mysuper8.net



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