Unbekannte 8mm-Kamera von Bilora

Prototyp oder Serienmodell?

Jürgen Lossau, 14. Mai 2021

Kürzlich ist eine 8mm-Kamera aus Deutschland aufgetaucht, die bislang unbekannt war. Hersteller ist die Firma Bilora aus Radevormwald im Bergischen Land. Ob es sich bei dem Modell Cine bella um eine Serienfertigung oder um einen Prototypen handelt, ist noch unbekannt. Vielleicht wissen unsere Leser mehr darüber? Dann bitte gern melden.

Bilora Cine bella, Foto: Lahme

Bilora ist heute ein Hersteller für Kunststoffteile und gehörte von 1909 bis 1991 zu den führenden Herstellern von Kamerastativen, die später von Lizenznehmern produziert wurden. Von 1935 bis 1975 wurden auch Fotokameras hergestellt.  Der Name „Bilora“ besteht aus Teilen der Gründernamen Kürbi und Niggeloh sowie der Ortschaft Radevormwald.

Innenleben der Doppel-8-Kamera von Bilora, Foto: Lahme

Bei der Bilora Cine bella handelt es sich um eine Doppel-8-Kamera, die weitgehend aus Metall hergestellt ist. Sie hat ein Federwerk und kann Aufnahmen mit 8, 16 oder 32 Bildern pro Sekunde machen. Auch eine Einzelbildschaltung ist vorgesehen. Die Selenzellen sorgen für eine korrekte Belichtung des Films. In die D-Mount/Fassung ist ein Rodenstock Ronar Objektiv mit Lichtstärke 1:1,9 eingesetzt.

“Made in Germany”, Foto: Lahme

Das etwas unfachmännisch eingesetzte Fenster am Bildzählwerk mit Klebe- oder Reparaturspuren lässt die Vermutung aufkommen, dass es sich bei der Kamera um einen Prototypen handeln könnte. Das lässt auch der etwas grob eingeritzte Schriftzug Cine bella vermuten. Wer weiß mehr über die Kamera?

Schnittige Form: Bilora Cine bella, Foto Lahme

Inzwischen sind Informationen übermittelt worden, die vermuten lassen, dass der Prototyp der Kamera 1958 auf der photokina in Köln gezeigt wurde. Unter dem Namen Cine bella hat die Firma AkA (Apparate und Kamerawerk GmbH) aus Friedrichshafen (Bodensee) ein Modell vorgestellt, dass der Bilora sehr ähnlich sieht. Die Cine bella ging aber bei AkA nicht in Serie. Im September 1960 hat die Firma Konkurs angemeldet. Eine Aufanggesellschaft hat dann noch bis 1963 und mit reduzierter Mannschaft Fotoapparate aus vorhandenen Teilen gefertigt. Ob es die Firma AkA oder ob es Bilora war, die die Cine bella ursprünglich entwickeln ließen oder ob Bilora die Kamera von AkA übernommen hat, ist bisher nicht bekannt.

Cine bella von AkA?

 

 



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