Bessere Bilder als bei Video

Stiftung Warentest 1983 über Super 8

Jürgen Lossau, 14. Mai 2022

Eingefleischte Super-8-Fans wussten es schon immer: Film ist besser als Video! Dieses Statement hat auch die Berliner Stiftung Warentest zementiert, als sie im Monatsmagazin test im Mai 1983 eine Untersuchung über Super-8-Kameras veröffentlichte. Da waren die letzten Mohikaner am Start – in einer Zeit, zu der Schmalfilmkameras schon gar nicht mehr hergestellt wurden und der letzte Abverkauf längst begonnen hatte.

14 Stummfilmkameras zu Preisen zwischen 250 und 500 Mark wurden getestet, ein Single-8-Modell von Fuji war auch dabei. “Wenn es stimmt, dass Totgesagte länger leben, dann dürfte die Schmalfilmbranche erleichtert aufatmen”, schreibt test, vermutlich ohne zu wissen, dass alle Kamerawerke längst aufgehört hatten, zu produzieren. “Von der Qualität her ist der Schmalfilm dem (hausgemachten) Videofilm noch mehrere Nasenlängen voraus. Die geprüften Schmalfilmkameras lieferten generell schärfere und farbenfrohere Bilder als die im April-Heft 1983 vorgestellten Videokameras.”

Was an dem Test aus heutiger Sicht interessant ist, sind die Ergebnisse zur Bildqualität der unterschiedlichen Modelle. “Gut” attestierte die Stiftung Warentest dem Bildergebnis der Modelle:

  • Bell & Howell T30XL
  • Bell & Howell T50XL
  • Sankyo EM30XL
  • Bauer C500XLM
  • Panorama EX5000 (Otto-Versand)
  • Porst MS50XL (hergestellt von Bauer/Silma)
  • Chinon 612XL macro
  • Presenta 865XL (vertrieben von Neckermann, hergestellt von Bell & Howell)
  • Revue CE600 (Foto-Quelle)

Nur “zufriedenstellend” erreichten in dieser wichtigsten Rubrik:

  • Fujica P2 Zoom (Single-8)
  • Bauer C III XL (hergestellt von Chinon)
  • Chinon 313 P XL
  • Revue CX 300 (hergestellt von Chinon)

Die Stiftung Warentest fasste das Ergebnis so zusammen: “Oscarverdächtige Filme wird man mit Schmalfilmkameras kaum drehen können, aber fürs Heimkino sind mit den geprüften Fabrikaten durchaus passable Resultate zu erzielen. Die Super-8-Kameras mit fünf- und sechsfachem Zoombereich (Preislage etwa 400 bis 500 Mark) erhielten alle das test-Qualitätsurteil »gut«, die billigeren mit nur dreifacher Vergrößerung (250 bis 400 Mark) schnitten zweimal »gut« und fünfmal »zufriedenstellend« ab.

Im allgemeinen klettert der Preis mit dem Brennweitenbereich des Vario-Objektivs und der Ausstattung. Naturgemäß steigt meist auch das Gewicht: in unserem Test von rund 0,4 Kilogramm bei der Fujica P2 bis zu 1,15 Kilo des Sechsfach-Modells Presenta 865 XL. Das ist freilich immer noch federleicht im Vergleich zu Videokameras, die oft das doppelte und dreifache wiegen (siehe Test in Heft 4/83).”

Lang, lang ist’s her!

Erste Seite der Untersuchung von Schmalfilmkameras im Magazin test vom Mai 1983.

 



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